ACA Anlage in Utzenaich

Liebe Anlegerinnen und Anleger der EverCraft Community,

vielen Dank an alle, die mich in den vergangenen Wochen persönlich kontaktiert haben, um meine Sicht der Dinge zu hören. Da es mir seit über einem Jahr seitens EverCraft untersagt wird, mich öffentlich zu äußern, wähle ich nun diesen Weg.

Von Beginn an war es mein Wunsch, offen über technische Herausforderungen und Verzögerungen zu informieren. Dies wurde mir mehrfach untersagt – mit der Begründung, „die Community würde das nicht verkraften“. Meine Rolle sei auf Technik und Entwicklung beschränkt, nicht auf Kommunikation oder Tokenisierung. Daher habe ich mich darauf konzentriert, gemeinsam mit der Universität St. Andrews und dem Anlagenbauer Eisenmann die ACA-Anlage technisch zum Erfolg zu führen – mit dem Ziel, den Nachweis zu erbringen, dass die Technologie zur Herstellung von CNTs auch im industriellen Maßstab funktioniert und man damit an potenzielle Anlagenkäufer bzw. Abnehmer herantreten kann.

Seitens EverCraft wurde in den letzten Monaten wiederholt unwahr behauptet, ich hätte zur ACA-Anlage falsche Angaben gemacht. Es gab zunehmend persönliche Anschuldigungen, darunter auch Drohungen gegen meine Person, die dazu geführt haben, dass ich die Kommunikation mit EverCraft ausschließlich über meinen Rechtsanwalt fortführe.

Tatsächlich liegen die Probleme des Stillstandes nicht bei der Technik, sondern beim Stopp der Finanzierung und fehlender Betriebsvoraussetzungen, wofür EverCraft alleine jeweils zuständig war und ist.

Dazu die Fakten:

  • Sämtliche Informationen, die ich kommuniziert habe, basierten auf nachweisbaren technischen Ergebnissen und schriftlichen Dokumentationen unserer Partner:
    • Universität St. Andrews (Schottland) – wissenschaftliche Beweisführung und enge Prozessbegleitung mit Materialanalysen, Testauswertungen, etc.
    • Eisenmann – Bau und technische Spezifikationen der Anlage, Inbetriebnahme und schriftlich bestätigte Funktionsdaten.
  • EverCraft hatte durchgehend Zugang zu allen relevanten Berichten und Entwicklungsständen.
    Mario Wagner war seit 2015 sogar persönlich mehrfach in St. Andrews, erhielt vollständige Einsicht in die Arbeiten, konnte Fragen an die Wissenschaftler stellen und war über Fortschritte wie auch Schwierigkeiten informiert.
    Der Vorwurf, ich hätte falsche Angaben gemacht, ist daher falsch, DI Wagner war in die Technologie eingeweiht.

Der Beginn war – gekennzeichnet dadurch, dass es immer ein Projekt einer neuen Technologieumsetzung war – holprig und wir mussten viele Hürden nehmen. Aber der Durchbruch gelang im Juli 2024.
Es konnte erstmals nachweislich CNT-Material produziert werden. Ab diesem Zeitpunkt waren Prozessführung, Reaktoreinstellungen und Katalysatorbedingungen korrekt aufeinander abgestimmt.

Zwischen Juli und Dezember 2024 fanden fünf weitere Tests statt – jeweils mit steigendem Ausbeutegrad und stabiler Prozessführung.

Bestätigung durch Universität St. Andrews

Die Universität St. Andrews analysierte sämtliche Proben dieser Testreihen.
Die Ergebnisse im Dezember 2024 waren aus wissenschaftlicher Sicht eindeutig und positiv:

  • Ausbeute: 14,7 % CNT auf 20 kg Katalysatormaterial
    → entspricht rund 2,9 kg CNTs,
  • damit über den theoretisch prognostizierten Werten und
  • erzielt trotz Einsatz des älteren Katalysatortyps (KAT-Generation 1).

Allerdings: Die Finanzierung stoppte:

Bereits im Sommer 2024 wurde EverCraft darüber informiert, dass für industrielle Effizienz ein weiterentwickelter Katalysator (KAT-Generation 2) erforderlich ist. Gründe:

  • Die Trennung von CNTs und verbrauchtem Katalysator war sehr zeitintensiv.
  • Optimierungspotenzial hinsichtlich Effizienz und Zykluszeit für die Reinigung.

Allerdings stoppte EverCraft ab diesem Zeitpunkt die Zahlung der offenen Rechnungen und verweigerte weitere Investitionen. Die Entwicklung des neuen Katalysators erfolgte daraufhin von AGT gemeinsam mit St. Andrews und wurde bis März 2025, ohne Geldmittel der EverCraft, vollständig abgeschlossen.

Bis heute ist uns völlig unklar, ob Mittel nur blockiert oder nicht mehr vorhanden sind. Diese Intransparenz und der Zahlungsstopp führten jedenfalls dazu, dass das Projekt im August 2024 zum Stillstand kam.

Finanzielle Intransparenz und Forderung nach Aufklärung

Der Zahlungsstopp und die Intransparenz der Zahlungsflüsse wurden von mir natürlich hinterfragt, allerdings erhielt ich bis heute keine Auskünfte. So wurde ich stattdessen plötzlich im Februar 2025 zur Generalversammlung der EverCraft GmbH in Wien geladen – offiziell mit dem Hinweis auf drohende Insolvenz. Laut Angaben von EverCraft sollen rund 3 Millionen Euro Investorengelder eingesammelt worden sein. Nachvollziehbar investiert wurden davon aber lediglich etwa 1,3 Millionen Euro in die ACA-Anlage, die Universität St. Andrews und den Anlagenbauer Eisenmann.

In dieser Sitzung stellte ich daher die naheliegende Frage:
„Wo befinden sich die übrigen rund 1,7 Millionen Euro?“
Eine klare Antwort blieb bis heute aus. Stattdessen wurde mir mitgeteilt, dies sei „nicht mein Aufgabenbereich“.

Auch in zwei weiteren Generalversammlungen forderte ich Einsicht in Zahlungsflüsse und Verbindungen zwischen der Evercraft GmbH in Wien und den anderen drei EverCraft-Gesellschaften, die ohne mein Zutun gegründet wurden. Trotz anwaltlicher Unterstützung wurden diese Informationen bis heute nicht offengelegt. Dies führte dazu, dass die Gesellschafterversammlung die Genehmigung des Jahresabschlusses 2024 verweigerte und Mario Wagner als Geschäftsführer der EverCraft GmbH Wien abberufen wurde.

Zunehmender Druck und unzulässige Forderungen

Je stärker ich auf Transparenz bestand, desto mehr wurde behauptet die Technik würde angeblich nicht funktionieren.

Andererseits verlangte Holger Kuhlmann im Juli 2025 in einem Schreiben von mir plötzlich

  • Die Beteiligung von EverCraft an sämtlichen IP-Rechten von AGT
  • 4 % Beteiligung am Polen-Projekt
  • Lizenzvorauszahlung von 1,45 Mio. € von den Polnischen Partnern an die EverCraft Ltd. und persönlich an Mario Wagner

Diese Forderungen widersprechen nicht nur den klaren bestehenden Verträgen, wonach EverCraft ausdrücklich keine Rechte an der Technologie, und auch nicht in Verbindung mit den polnischen Partnern hat, diese Forderung widerlegt auch, dass die Technologie angeblich nicht funktionieren würde. Denn es wäre ja sinnlos solche Forderungen aufzustellen, ohne selbst an die Technologie zu glauben.

Aus gegebenem Anlass möchte ich außerdem zum Polenprojekt folgendes klarstellen:

  • Die Kooperation mit den polnischen Partnern besteht seit 2012, lange vor EverCraft.
  • Deshalb war jedes Projekt dieser Partner bzw. aus dem Land Polen bei den Verträgen mit EverCraft ausgeschlossen
  • Mario Wagner wurde offen informiert, Gespräche mit den Investoren in Polen fanden unter seiner Kenntnis bzw. einmal sogar in seinem Beisein statt.

Daher ist es meine Überzeugung, dass in Wahrheit EverCraft kein Geld mehr hat und das Projekt deswegen nicht fortsetzen konnte.

Was nämlich fehlt ist:

  • Eine gültige Betriebsanlagengenehmigung,
  • qualifiziertes Personal,
  • eine Betriebshaftpflichtversicherung.

Alles wäre zu finanzieren und zu organisieren von EverCraft – nichts ist umgesetzt, alles fehlt.

Technischer Status heute

Zwischen November 2024 und Februar 2025 wurde in Zusammenarbeit mit St. Andrews ein neuer Katalysator (KAT Generation 2) entwickelt, erfolgreich im Labor getestet und bereits an die Anlage geliefert.

Gleichzeitig wurde mit Eisenmann die Linie 2 der Anlage so umgebaut, dass ein unabhängiger Betrieb der beiden Reaktoren (die Anlage besteht aus 2 Linien je 2 Reaktoren) möglich sein sollte – ein entscheidender Schritt zum wirtschaftlichen Betrieb der Anlage.

Ein weiterer Testlauf – ohne zusätzliche Kosten für EverCraft – könnte den aktuellen technischen Stand jederzeit bestätigen. Das dafür notwendige neue Katalysatormaterial (20 kg) wurde von unseren polnischen Partnern kostenlos bereitgestellt.
Jedoch wurde mir seit Juli 2025 jeglicher Test untersagt.

Aktuelle Situation und Ausblick

Das Verhältnis zwischen EverCraft (Mario Wagner und Holger Kuhlmann) und mir ist nach den Ereignissen der letzten zwölf Monate schwer belastet. Sachliche Zusammenarbeit erscheint derzeit unrealistisch.
Gleichzeitig halte ich es gegenüber Ihnen – den Anlegerinnen und Anlegern – für falsch, das Projekt einfach enden zu lassen.

Deshalb habe ich im September 2025 folgenden Vorschlag eingebracht:

  • Einen neuen externen Investor zu suchen, welcher die ACA-Anlage in Utzenaich zu jenem Preis, den EverCraft an AGT bezahlt hat, übernimmt.
  • Die EverCraft Ltd. erhält damit ihr eingesetztes Kapital zurück.
  • AGT und Partner würden mit dem neuen Investor weiterarbeiten und ein Modell entwickeln, wie Investoren, die an die Technologie glauben, weiter beteiligt bleiben oder entschädigt werden können.

Dieser Vorschlag wurde bislang von EverCraft abgelehnt.

Stattdessen versuchten Mario Wagner und Holger Kuhlmann, von Eisenmann und der Universität St. Andrews 2,9 Millionen Euro zu fordern – mit der Behauptung, die bisherigen Forschungsergebnisse und Bestätigungen seien falsch. Nach meinen Informationen stießen sie dort auf vollständiges Unverständnis.

Mein Fazit: EverCraft ist derzeit handlungsunfähig und ziellos. Die Entscheidung doch noch für die Anleger ein Geld durch einen Weiterverkauf zu ermöglichen, liegt bei EverCraft. Ich wäre bereit dies zu unterstützen, kann es aber nicht entscheiden.

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